Warum der Fund von Lithium in der Altmark wichtig ist

Wir sind wieder im normalen Tech-News-Wahnsinn angekommen und sprechen diesmal darüber, warum der Fund von 43 Millionen Tonnen Lithium in Sachsen-Anhalt enorm wichtig für die Energiewende in Europa sein könnte. Außerdem begräbt AOL in den USA einen Internet-Dino, ihr bekommt in der EU auch weiterhin Sicherheitsupdates für Windows 10 und in der guten Nachricht sprechen wir über Autos, die hören können.

Transkript der Episode

Das Transkript wird automatisch erstellt

Jingles:
Silicon Weekly, der Tech-Podcast mit den wichtigsten News der Woche. Für dich eingeordnet von Elli, Stella und Caspar.

Elli:
Hallo und herzlich willkommen und während ich das sage, mache ich noch kurz den Ton bei meinem Handy aus. Wir haben vorher schon den kurzen Checker gemacht, haben wir alle Licht an, damit es nicht während wir aufnehmen stockdunkel um uns rum wird. Dann haben wir geguckt, ich habe gesagt, meine Aufnahmesituation ist gerade ein bisschen wild. Ich sitze hier nämlich auf dem Boden in meinem fast leergeräumten Schlafzimmer, weil ich bald umziehe. Das habe ich auch noch kurz ausgebreitet und jetzt habe ich noch kurz stumm geschalten. Willkommen, schön, dass ihr wieder da seid. Ich bin Elli und ich habe zum einen in einem gestreiften Strickpulli bei mir.

Caspar:
Ja, es wird Herbst. Caspar, hallo.

Elli:
Hallo Caspar.

Caspar:
Stimmt, ich habe vergessen. Stella, du sagst immer so schön, habt ihr alle den Mond gedrückt? Für Leute eines Macs, die wissen jetzt, worüber wir reden. Alle anderen, es tut mir leid, wir lassen euch im Unklaren. Das hast du diesmal nicht gesagt. Ich habe es jetzt nachgeholt. Jetzt habe ich auch hier den Nichtstörn-Modus an. Stella, hast du denn den Mond schon gedrückt?

Stella:
Natürlich habe ich den Mond gedrückt. Die F6 ist das. Es ist einfach die Taste für Nichtstörn. Ich möchte hier niemanden ausschließen.

Caspar:
Dann erklären wir es doch.

Stella:
Also ihr macht damit einfach den Modus an, damit hier nichts piept und blinkt, was nicht piepen und blinken soll. Auch das haben wir vielleicht schon mal erlebt in manchen Aufnahmen.

Caspar:
Ja, ich muss auch gestehen, selbst den größten Podcast passiert das, dass man dann plötzlich ein Mailgeräusch hört. Und wenn ich dann in der Bahn sitze und den Podcast höre und mich frage, ob ich eine Mail bekommen habe und feststelle, nee, es war in dem Podcast. Also selbst den großen passiert das. Hier aber in der Regel ja zum Glück sehr wenig. Das finde ich, glaube ich, ganz gut.

Elli:
Ist auch für Caspar weniger Arbeit dann, wenn er nicht schneiden muss. Ich rolle mal kurz aus für euch, worüber wir heute sprechen. Wir sprechen unter anderem über einen potenziell riesigen Fund in Sachsen-Anhalt. Wir haben Updates, in denen eine Internetlegende eingemutscht wird und in der guten Nachricht, Ja, okay, es ist mehr so ein spannendes Fundstück, würde ich mal sagen. Da geht es um hörende Autos. Bevor wir aber mit diesem Potpourri der Dinge loslegen. Wir hatten ja letzte Woche eine kleine Special-Folge. Und da gibt es noch ein, zwei Dinge zu sagen. Wir haben nämlich auch Zuschriften dazu bekommen. Und das sind nämlich toll für uns, weil dann merken wir vielleicht auch, ach, an der Stelle gibt es noch Redebedarf. Und deswegen, Caspar, ich übergebe mal das Mikro quasi an dich wieder.

Caspar:
Vielen Dank, nicht nur der Schatzmeister, sondern auch der Lesebriefbeauftragte. Bevor ich dazu komme, möchte ich erstmal Danke sagen. Wir haben ja in der vergangenen Woche eine extra Episode gemacht, wie ihr uns unterstützen könnt. Wir haben da steady geteased oder gestartet, ein Bezahlprogramm, wo man uns abonnieren kann und tatsächlich, es gibt Leute, die Geld für uns zahlen und das freut uns riesig, weil ihr ja wisst, das hier ist so unser kleines Hobbyprojekt und dass es tatsächlich Menschen gibt, die dafür monatlich Geld da lassen, ist einfach ganz toll und riesig. Und deswegen an die, die das tun, ein dickes Dankeschön. Wir haben es aktuell jetzt, ich habe gerade nochmal reingeguckt, sind wir bei 60 Prozent unseres ersten Ziels. Ich bin guter Dinge, dass wir es auch tatsächlich schaffen, dieses Ziel in den nächsten Tagen zu bewerkstelligen. Aber rund um diese Steady-Kampagne sind noch zwei, drei Fragen aufgekommen und die betreffen die Höhe des Abos.

Elli:
Genau. Und du hast jetzt schon gesagt, das Ziel ist zu 60% geschafft. Aktuell da nochmal kurz Recap. Ziel ist, unsere laufenden Kosten zu decken. Und wir hatten ja bei Steady zwei Preise angegeben, wahlweise 6 oder 9 Euro mit monatlichem Abo. Warum das monatliche Abo? Ganz einfach, Steady bietet keine Anmalzahlungen an. Wenn ihr zum Beispiel sagt, monatlich ist schon echt dolle, macht es wie ich, das mache ich bei manchen Sachen, die ich unterstützen mag, wo ich aber nicht jeden Monat hinzahlen mag, Abo abschließen, einmal zahlen, direkt wieder kündigen. Funktioniert, glaube ich, bei Steady auch.

Caspar:
Ja, man kommt da auch wieder monatlich raus, ja.

Elli:
Genau, das ist vielleicht eine Option noch, falls ihr sagt, boah, ich will nicht noch ein Abo haben. Auch das ist eine Möglichkeit. Aber Caspar, warum denn sechs und neun Euro? Warum denn jetzt nicht zwei oder drei vielleicht auch erst mal?

Caspar:
Ja, wir haben uns im Vorfeld, und das hätten wir in der Episode auch nochmal erzählen können vergangenen Woche, wir haben uns im Vorfeld sehr den Kopf zerbrochen, wie hoch denn dieser Preispost ja sein soll. Und wir haben auch tatsächlich überlegt, ob wir so ein kleines drittes Abo oder erstes Abo in dem Fall dann anbieten wollen. Also quasi sechs und neun oder eben auch davor nochmal eine drei euro ab und das problem ist wir haben uns mit steady dazu auch ausgetauscht und die raten dazu kleinere abo modelle nicht anzubieten nicht weil sie dann natürlich mehr mitverdient würden darum geht es gar nicht sondern ihr müsst euch überlegen von denen jetzt zum beispiel sechs euro die kriegen wir ja nicht eins zu eins ausgezahlt der die bekommt zehn prozent Dafür, dass sie das abwickeln. Dann gibt es noch ein bis drei Prozent, die für die Zahlungsdienstleister anfallen, je nachdem, mit welchem Zahlungsdienstleister ihr bezahlt. Wenn ihr zum Beispiel mit PayPal bezahlt, ist das eine etwas andere Gebühr als zum Beispiel mit Kreditkarte. Und was ihr auch nicht vergessen dürft, wir müssen das natürlich versteuern, was wir da einnehmen. Das heißt, bei einem Abo von ein oder zwei Euro würde schlicht und ergreifend wenig übrig bleiben. Wir reden hier vom Centbeträgen und das bringt dann nichts. Und deswegen haben wir uns überlegt, dann lass uns lieber sechs oder neun Euro sagen. Uns ist klar, dass das erstmal heißt, dass weniger Leute es wahrscheinlich abschließen. Aber das ist dann etwas, wo wir gesagt haben, das gehen wir ein. Und diejenigen, die uns mit sechs oder neun Euro unterstützen, das freut uns natürlich umso mehr.

Elli:
Ja, und wenn ihr kein Geld ausgeben mögt, ist das natürlich auch total verständlich. Es gibt auch immer noch unsere Umfrage, die läuft auch noch, die verlinken wir euch in den Shownotes. Wenn ihr uns quasi Informationen spenden wollt, wie ihr unseren Podcast so findet, dann finden wir das auch ganz, ganz toll, weil das hilft uns weiter. Und ja, jetzt würde ich sagen, klappen wir da den Deckel drauf und kommen zum ersten Update und ich bin ein bisschen hinten übergefallen, als ich gelesen habe im Dokument, das Einwahl-Internet ist aus. Was ist da los? Warum denn Einwahl- Einwahl-Internet? Das wäre auch lustig. Nein, Einwahl-Internet, das habe ich ja schon seit Jahren mich nicht mehr mit beschäftigt.

Stella:
Wir müssen jetzt, glaube ich, alle mal die Augen zu machen. Und dann müsst ihr euch so zurückversetzen in die 90er Jahre. Ich kenne das noch so aus meiner Kindheit, aus dem Kindergartenalter. Immer, da stand bei uns zu Hause ein Computer in der Ecke und wenn der dann angeschmissen wurde, dann passierte daneben so ein Geräusch, was ich nicht wirklich gut nachmachen kann. Aber ihr hört es eigentlich auch bei uns in unserem Jingle so ein bisschen raus.

Caspar:
Soll ich es mal versuchen?

Stella:
Ja, mach mal, komm.

Caspar:
Es ist so, ding, ding, ding und komm. Ja, es ist ein Versuch gewesen.

Elli:
Wie viel hast du jetzt auf dein Mikrofon gespuckt, Caspar?

Caspar:
Ich habe einen sogenannten Plop-Schutz davor, der hat heute sehr gute Dienste geleistet.

Stella:
Okay, also was wir euch damit zeigen wollten, es ist die Modem-Verbindung, die da quasi angeworfen worden ist. Und das ist, stellt euch so vor, dieses Einwahl-Internet, man wählt sich über dieses Modem ins Internet ein, und zwar über die Telefonverbindung. Das war früher eben Gang und Gebe, aber die Betonung liegt auf früher. Weil mittlerweile gibt es eben beispielsweise Glasfaserkabel, die das Ganze ersetzt haben. Und jetzt müssen wir einmal in die USA reisen, denn AOL hat in den USA eben dieses Einwahl-Internet abgestellt. Ich kann euch leider nicht sagen, wie viele davon genau betroffen sind. Ich habe eine Zahl gefunden, so 2021 gab es wohl noch so circa so ein paar tausend NutzerInnen. Aber wie viele es jetzt aktuell sind, schwierig. Und ich würde mal behaupten, Achtung, Behauptung, sie haben es abgestellt, weil einfach die Nutzung in dem Sinne nicht mehr gegeben war.

Caspar:
Ja, ein bisschen hat mich das erinnert an eine Nachricht aus Deutschland. Hierzulande wird das 2G-Netz abgeschaltet oder man diskutiert zumindest gerade drüber und das würde auch viele betreffen, vor allem auch alte Autotelefone zum Beispiel und diese alten Knochen-Smartphones, Handys, das waren ja keine Smartphones, zum Beispiel von Siemens, diese riesen Klopper mit Antenne. Da gibt es wohl tatsächlich noch ein paar in Deutschland und die sind dann natürlich davon betroffen, weil die sowas wie 3G oder 5G gar nicht mehr können.

Elli:
Ach ja. Aber jetzt wissen wir auch, warum wir heute über das Einwahl-Internet nochmal gesprochen haben. Beim nächsten Update habe ich mich gefragt, auch persönlich, ich habe noch ein Gerät, das mit Windows 10 läuft, das ist nicht mein Hauptgerät, aber ich besitze noch eins. Und, Da stand jetzt, habe ich gelesen, neulich, dass Microsoft den Support für Windows 10 einstellt. Finde ich ein bisschen frech.

Stella:
Ich glaube, was du vor allen Dingen frech finden solltest als private Nutzerin ist, es soll keine Sicherheitsupdates mehr geben. Also das ist ja da auch der springende Punkt oder sogar noch mehr. Microsoft hat dann gesagt, okay, Sicherheitsupdates machen wir noch, aber nur gegen Bezahlung. oder du musst dich quasi entsprechend anmelden nochmal in so einem Programm, damit du diese Updates bekommst. So, Verbraucherschützer in Europa, die wollten das aber nicht hinnehmen, denn die haben eben in diesen Update-Bedingungen, sprich Bezahlung oder Daten.

Stella:
Verstöße gegen das EU-Recht gesehen. Und im europäischen Wirtschaftsraum, das heißt jetzt also die EU-Staaten plus Island, Norwegen und Liechtenstein, da ist es jetzt so, dass PrivatnutzerInnen ein Jahr lang kostenfrei diese Sicherheitsupdates bekommen, Da haben sich die VerbraucherschützerInnen stark gemacht. Zugesichert hat Microsoft diese Update-Garantie gegenüber der Verbraucherorganisation Euro Consumers. Und übrigens, das könnt ihr euch schon mal fürs nächste Update merken, wir haben heute ein paar dabei, die VerbraucherschützerInnen, die haben unter anderem den Digital Markets Act, also den DMA, zurate gezogen. Da geht es ja vereinfacht gesagt darum, in diesem DMA, dass eben Marktmacht von sogenannten großen Online-Plattformen, von sogenannten Gatekeepern begrenzt werden soll. Da kommt aber gleich nochmal was zu. Also long story short, Elli, du kriegst jetzt immerhin noch Sicherheitsupdates für die nächsten zwölf Monate, aber auch wichtig für Enterprise-NutzerInnen, also wenn jetzt dein Unternehmen beispielsweise mit Windows arbeitet, die kommen nicht drum rum, die müssen dann eben Updates auf modernere Software durchführen.

Elli:
Du hast ihn schon reingeworfen, den Digital Markets Act und ja, der stößt ja immer wieder unternehmensauer auf. Jetzt gibt es eins, das den abschaffen möchte.

Stella:
Genau, Apple.

Caspar:
Ja, Apple. Also, DMA, Apple beschwert sich.

Caspar:
Apple hat nämlich tatsächlich Bedenken, was den DMA betrifft und sieht sich durch die EU-Verordnung bedroht, so kann man es tatsächlich nennen. Sie haben eine Pressemitteilung veröffentlicht. Das ist insofern ein besonderer Schritt, weil Apple zwar natürlich immer mal wieder Pressemitteilungen veröffentlicht, aber in der Regel selten zu solchen politischen Entscheidungen oder Gesetzen wie dem DMA. In dem Fall haben sie es getan und das Tech-Unternehmen ist eben, du hast es gerade schon angesprochen, es gibt diese Gatekeeper, die diesen DMA ja auch behandeln sollen. Also die großen US-Unternehmen sind so typische Gatekeeper, also Unternehmen, die wirklich eine Marktmacht haben und Apple ist eben eines davon. Unter anderem neben Amazon, Meta, Microsoft oder auch der Google-Mutter Alphabet oder auch ByteDance, die TikTok machen. Das sind eben große Unternehmen. Noch machen, ja. Zumindest in Europa werden sie es wahrscheinlich auch weitermachen, in den USA noch machen. Und jetzt hat sich Apple zu Wort gemeldet und fordert eben auf, dass dieser DMA, dieser Digital Markets Act, aufgehoben wird. Und der Grund, sie schieben vor und sagen, dass der für NutzerInnen nur Nachteile bringen würde. Und zum Beispiel, ein Beispiel, was sie angeben, ist, dass durch den Digital Markets Act sie gezwungen waren, den App Store zu öffnen und zum Beispiel für Drittanbieter-Apps freizugeben. Und das sei am Ende eine Gefahr für die NutzerInnen, weil es halt eben zu Sicherheitsproblemen führen könnte.

Elli:
Ja, da muss man jetzt sagen, diese Argumentation hat Apple ja schon öfter im Zusammenhang mit dem DMA gebracht. Die kennen wir schon, ist quasi ein alter Hut. Aber es gibt noch weitere Kritikpunkte und das fand ich ganz spannend.

Caspar:
Ja, Apple sagt nämlich auch, für andere Unternehmen gelten die Regelungen nicht, beziehungsweise die EU-Kommission würde sich sehr auf Apple fokussieren. Das stimmt, in letzter Zeit hat sich die EU-Kommission sehr stark mit Apple auseinandergesetzt und liegt auch mit denen immer mal wieder im Clinch. Zum Beispiel ist es durchaus vermutlich so, dass wir alle diese USB-C-Anschlüsse in den Geräten haben, weil die EU sowas vorschreibt. Allerdings ist dieser Hinweis, dass nur Apple davon betroffen sei, nicht ganz richtig, denn, Auch Google wurde in letzter Zeit häufiger von der EU genauer beobachtet und hat auch Strafen bekommen, weil sie gegen den DMA verstoßen haben. Dementsprechend, das ist nicht ganz so richtig. Ja, Apple liegt gerade im Fokus, aber auch andere Unternehmen stehen da durchaus mal drin. Auch Meta wird früher oder später wahrscheinlich irgendwann mal wieder Thema werden.

Stella:
Und ich glaube, es ist ja jetzt schon mehrfach passiert, dass dieser DMA kritisiert worden ist von US-Unternehmen. Und auch beispielsweise der US-Präsident Donald Trump hat da ja schon mehrfach Druck auf die EU ausgeübt, damit eben DMA und auch der DSA, der Digital Service Act, der vor allen Dingen auch für NutzerInnen nochmal relevant ist, direkt abgeschafft werden oder zumindest so angepasst werden, dass es dann für die Tech-Unternehmen aus den USA etwas bequemer und förderlicher für die Unternehmenskasse ist.

Elli:
Dann fasse ich mal zusammen, was wir bis jetzt hatten. Wir hatten das Einwahl-Internet, das in den USA abgestellt wird. Dann hatten wir Microsoft und die VerbraucherschützerInnen und die Frage, wie es mit den Updates weitergeht. Zwölf Monate lang kriege ich mein Windows 10 noch aktualisiert, Gott sei Dank. Und jetzt eben Apple, die sich in einer öffentlichen Pressemitteilung ungewöhnlicherweise beschwert haben über die EU. Jetzt, keine Sorge, kommt das letzte Update für heute. Und da geht es um OpenAI und so ein bisschen die Frage hinsichtlich KI-Risiken. Wir haben ja hier öfter auch im Podcast schon drüber gesprochen, dass KI-Chatbots teilweise für Menschen auch zum sozialen Ersatz werden, zum therapeutischen Ersatz, weil die Antworten einfach so schön klingen quasi, die da rausgespuckt werden. Und da hat sich OpenAI jetzt ein bisschen was zu überlegt.

Stella:
Genau. Vereinfacht gesagt, will OpenAI eine Altersprüfung einführen. Und das Alter, das soll eben auf Basis von Nutzungsverhalten geschätzt werden. Jetzt ist es so, es kann ja unklar sein, vielleicht auf Basis von diesem Nutzungsverhalten, ob der Nutzer, die Nutzerin unter oder über 18 Jahre alt ist. Und wenn es eben quasi fraglich ist, ob die Person über 18 ist, Dann soll die Einstellung für Minderjährige standardmäßig verwendet werden. Jetzt soll wohl auch eine Variante geben, wo zum Beispiel ein Ausweis vorgelegt werden muss, also das Alter dann irgendwie mit einem offiziellen Dokument verifiziert werden muss. Aber das Ganze ist in Planung und auch noch nicht konkret umgesetzt. Und so soll ja auch dafür zum Beispiel gesorgt werden, dass sexuelle grafische Inhalte für Minderjährige blockiert werden. Und der KI-Chatbot, der soll auch langfristig dann so trainiert werden, dass er nicht flirtet und nicht auf beispielsweise Gespräche eingeht, wo Themen wie Selbstmord thematisiert werden. Ja, ich habe mich da ein bisschen gefragt, sollte er nicht schon längst so trainiert sein? Aber ich glaube, ihr habt auch Fragen.

Caspar:
Ja, ich habe auch überlegt, sexuelle grafische Inhalte, die können man mit OpenAI-KI-Tools doch gar nicht generieren, wenn ich mich nicht täusche. Die haben sehr strikte Inhaltsfilter. Also ich versuche immer mal wieder KIs auszutricksen und das zum Beispiel gelingt mir bei OpenAI irgendwie gar nicht, irgendeine Weiterstellung oder irgendwas hin zu generieren. Dann ging das zum Beispiel zu Grog, das ist ein anderes Thema, die KI rund um X. Deswegen, ich war so ein bisschen irritiert, ich möchte dem Unternehmen nichts unterstellen, das ist jetzt reine Vermutung, Achtung, ich glaube, dass das so ein bisschen ein Seitenhieb auf Meta ist, die ja nun, wir hatten das hier auch im Podcast ausführlich, ein bisschen anders an das Thema rangehen und ja auch sehr stark in der Kritik standen, dass sie eben zum Beispiel KI-Chatbots hatten, die mit Kindern flirten und das ist auch okay gewesen laut den Richtlinien von Meta. Und ich glaube, OpenAI positioniert sich hier an der Stelle einfach nochmal nach dem Motto, bei uns wird das nicht passieren. Ich weiß nicht. Elli, siehst du das ähnlich oder liege ich da daneben?

Elli:
Ja, also ich sehe das auch schon so ein bisschen als taktischen Schritt. Auf der anderen Seite ist auch klar, dass es mittlerweile, du hast ja auch über das Thema Suizid gesprochen, Stella gerade, und das ist nicht ganz anlasslos. Es gibt mittlerweile im KI-Bereich immer wieder Fälle, wo Eltern von Minderjährigen klagen gegen Unternehmen, weil im Vorfeld von einem Suizid ganz viele Gespräche mit einer KI geführt wurden und da eben auch dann der Vorwurf ist, diese KI hat mein Kind in den Tod getrieben, also tatsächlich mal so drastisch dargestellt. Und dementsprechend, ja, ich glaube, auf der einen Seite könnte es ein firmenpolitischer, taktischer Schritt sein, auf der anderen Seite ist es natürlich aber was, wo auch echte Klagen dahinterstehen, mit denen sich KI-Unternehmen auseinandersetzen müssen.

Stella:
Also was genau der Antrieb ist, das können wir euch so nicht sagen. Es gibt, wie ihr beide jetzt aufgeführt habt, verschiedene Möglichkeiten. Es gibt wahrscheinlich auch andere Varianten, aber was mir an der Stelle nochmal wichtig ist, Elli, du hast es gerade angesprochen, bitte, bitte. KI-Chatbots, egal wie das Tool heißt, aus welchem Tech-House es stammt, wenn ihr mentale Probleme habt. In den Momenten, wo ihr eigentlich mit Freunden drüber redet, vielleicht zum Telefon greift oder was weiß denn ich, mit Nachbarn sprecht, whatever, macht das bitte weiter. Wählt nicht den bequemen Weg und haut da emotionale Themen in diesen Chatbot. KI kann keine Gefühle erinnern. Es ist auch kein Ersatz. Also gerade, wenn es wirklich um mentale Diagnosen geht, um mentale Gesundheit, seid bitte, bitte, bitte sehr vorsichtig.

Caspar:
Ja, auch körperliche Geschichten. Und da muss ich aber sagen, habe ich vor kurzem eine Veränderung bei ChatGPT festgestellt. Ich habe ein medizinisches Problem tatsächlich mit der KI diskutiert, die nicht mich betrifft, sondern im Bekanntenkreis. Und tatsächlich hat ChatGPT, also ich habe Dinge für mich klar haben wollen, was das irgendwie bedeutet, habe das da reingeschrieben. Und ChatGPT hat mich dann gefragt, Darf ich fragen, ob das dich betrifft? In dem Fall solltest du vielleicht mal mit einem Arzt darüber sprechen. Das fand ich sehr gut. Das ist mir vorher noch nie passiert, wenn ich über so ähnliche Themen gesprochen habe. Also da scheint sich auch was zu tun. Aber wie gesagt, wir wissen nicht ganz genau, was Open Air wirklich im Hintergrund dann da noch rumschraubt und rumstellt.

Elli:
Aber Leute, wir werden schon wieder ausschweifend. Wir haben doch noch What the Fuck und Input und so weiter.

Stella:
Lass uns dazu mal rübergehen.

Elli:
Ja, machen wir.

Caspar:
Man merkt, dass wir uns eine Woche tatsächlich nicht gesehen haben. Wir haben die andere Episode ja auch vorher aufgezeichnet. Wir haben offenbar Redebedarf. Aber ja.

Elli:
Genau, so viel passiert auch.

Caspar:
Also WTF.

Jingles:
WTF. WTF.

Elli:
Wir hatten diese Woche einige Sachen, die ins What-the-Fuck gepasst hätten, unter anderem zum Beispiel die Situation in Afghanistan, was da gerade mit dem Internet passiert. Wenn euch das nichts sagt, wir haben es nicht genommen als WTF diese Woche, weil das in ganz, ganz vielen großen Medien auch rauf und runter berichtet wird. Ihr findet dazu überall Informationen. Also wenn euch das Thema noch nicht über den Weg gelaufen ist, dann könnt ihr gerne da anderweitig mal kurz gucken. Internet Afghanistan, dann findet man schon sehr viel. Und deswegen geht es bei uns jetzt in ein anderes Land, beziehungsweise wir gucken auf TikTok und auf ein absolutes What the Fuck.

Stella:
Also auch als ich das gestern dann vorbereitet habe hier für uns, ich habe da ins Dock geschrieben, ich weiß jetzt nicht, wie ich damit anfangen soll. Und es geht mir jetzt immer noch so, weil ich es einfach so schrecklich pietätlos finde. Aber gut, worum geht es? Also es geht um die Plattform TikTok und dort wurden Videos aus Gaza mit Produktempfehlungen getaggt. Also konkret bedeutet das in einem Video, wo etwa eine Person vor zerstörten Gebäuden langging, die auf der Suche nach Familienmitgliedern nach Vermissten war in diesem Gebiet. Da wurden TikTok-Shop-Empfehlungen für Kleidung unter anderem angezeigt. Das Ganze geht zurück auf eine Recherche des US-Magazins The Verge. Und sie haben eben geschrieben, dass beim Pausieren des besagten Videos ein Pop-Up erschienen ist, Find Similar, also Finde Vergleichbares. Und da tauchten dann eben diese genannten Produktempfehlungen auf.

Elli:
Da kann man sich natürlich fragen, wie ist das passiert? Und die Antwort ist sehr schnell gegeben. Die Werbeplatzierungen, also dieses Finde-ähnliche-Dinge-wie-XY-Da-trägt, die werden bei TikTok automatisch verwendet. Platziert durch eine KI.

Stella:
Genau, das ist aktuell noch eine Testphase und diese TikTok-KI, die soll eben helfen, Objekte zu identifizieren und dazu passende Produkte vorzuschlagen. Also, sobald die Nutzer das Video pausiert, die Idee dahinter ist so ein bisschen dieses, ich weiß nicht, ob ihr das kennt, wenn Dupes häufig von Beauty, von Schönheitsprodukten gezeigt werden, beispielsweise ein sehr hochwertiges Produkt von einer Luxusmarke und dann wird eben was günstigeres angezeigt, was genauso so sein soll, eine Alternative. Und daran knüpft das Ganze eben an, aber wie gesagt, es ist eine Testphase.

Caspar:
Ich muss auch sagen, ich bin TikTok-Nutzer und diese Shop-Geschichte, also man merkt, dass TikTok immer mehr versucht, aus seinem sozialen Netzwerk Geld zu machen. Ich nehme mal stark an, dass sie an diesen TikTok-Shop-Geschichten stark mitverdienen, wenn dort Verkäufe stattfinden. Und bei mir ist es in den letzten Wochen so, wenn ich TikTok-Videos gucke, dass immer und immer wieder und immer wieder vermehrt auch Shop-Werbung auftaucht. Das sind normale Videos, die dann aber nach wenigen Sekunden stellt sich raus, die gehen irgendwie um ein Produkt und dann ist da auch gleich schon der Shop-Link verlinkt. Was es in Deutschland, glaube ich, noch nicht gibt, ist diese Funktion, die ihr jetzt gerade angesprochen habt. Das scheint erstmal in den USA so gewesen zu sein, aber es ist etwas, was da sehr gut zu passt, weil es diese Shop-Funktion irgendwie ergänzt und es passt auch dazu, dass das automatisierte Werbung ist und eigentlich weiß man, dass im Internet automatisierte Werbung nicht immer gut funktioniert. Mich hat das sofort an eine Geschichte erinnert von vor einigen Jahren, die in eine ähnliche Richtung ging. Da ging es auch um automatisierte Werbung und zwar rund um die Sache mit Lana Kaiser alias Daniel Kübeböck. Artikel rund um das Ende von Lana Kaiser. Dort tauchte plötzlich, weil es thematisch drin vorkam, Werbung für Kreuzfahrten auf. So nach dem Motto, guck mal, wie schön so eine Kreuzfahrt ist. Und das ist natürlich hinreichend unglücklich. Und viele Werbetreibende haben daraus gelernt. Und da habe ich das Gefühl, weil das in letzter Zeit weniger bis gar nicht mehr passiert ist. Und bei TikTok ist das jetzt halt wieder so gewesen, dass man nicht auf den Inhalt des Videos geachtet hat und einfach Werbung drauf geklatscht hat.

Stella:
Kurz zur Einordnung. Also Caspar, das, was du meinst, ist, wenn ich es recht im Kopf habe, kontextualisierte Werbung. Das heißt, dass man vereinfacht gesagt ein Stichwort hat. In dem Fall war es jetzt unpassenderweise Kreuzfahrten und dann eben dazu Kreuzfahrt-Content ausgespielt wird. Also da geht es wirklich einfach um einzelne Begriffe, die häufig im Artikel auftauchen. Und so ähnlich scheint ja offensichtlich auch die TikTok-KI dann zu funktionieren, die beispielsweise, ich glaube es waren unter anderem die Sandalen der Frau, die diese Sandalen markiert hat und quasi ähnlich aussehende Sandalen dann angezeigt hat. Es gibt für Marken auch immer so einen Begriff, das heißt Brand Safety. Also man möchte in einem möglichst sicheren, schönen, friedvollen Umfeld da auftauchen. Also das ist etwas, wo Unternehmen dann häufig auch Wert drauflegen. Jetzt kommt hier so ein kleiner Einblick nochmal, als ich früher für ein Marketingressort auch geschrieben habe und mich mit sowas immer beschäftigt habe.

Stella:
Aber ansonsten, also man muss auch dazu sagen, es ist, ja, deswegen hatte ich das gesagt, eine Recherche von The Virtue S Magazin. Ich selbst konnte es bei meinem TikTok jetzt nicht irgendwie nachstellen. Ich wurde auch mit dieser Funktion noch nicht konfrontiert. Das muss man auch sagen. Und kurz zur Einordnung. Das Video in dem Beispiel von diesem US-Magazin, das stammt vom Kanal TRT World. Und der gehört zum türkischen Startsender TRT und ist auch umstritten bezüglich der Einhaltung von journalistischen Standards. Also das vielleicht nochmal dazu. Aber es war dennoch ein Video, was nicht in einem werblichen, sondern in einem nachrichtigen Kontext auf jeden Fall erschienen ist.

Elli:
Also das ist halt die eine Sache, du hast jetzt den Disclaimer drangesetzt, dieses Video an sich, dazu können wir nichts sagen, außer woher es stammt und dass diese journalistischen Standards der ursprünglichen Quelle umstritten sind. Aber was in dem Video gezeigt wird und dass TikTok darauf dann Werbung klatscht, ist schon wahnsinnig pietätlos irgendwie. Und da merkt man aber, das passiert halt, wenn da keine menschliche Stellschraube mehr beteiligt ist und auch die KI vielleicht noch nicht so ausgereift ist, wie sie sein sollte im Zweifel.

Stella:
Und wenn man sich jetzt denkt, naja, vielleicht ist der Algorithmus noch nicht so weit, dass er den Content entsprechend sortiert und bloggen kann. TikTok hat in der Vergangenheit beispielsweise bei politischen Themen oder auch wenn es um Themen wie Homosexualität ging, durchaus gezeigt, dass der Algorithmus sehr gezielt nach einzelnen Worten etc. Bloggen kann. Also doch technisch kann man da schon Dinge ausschließen, das haben sie schon mehrfach unter Beweis gestellt.

Caspar:
Ja, ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, dass ich sagen würde, die TikTok hat den besten Videoalgorithmus, was Bild- und Videoerkennung und Inhaltserkennung betrifft. Das ist auch mit ein Teil des Geheimnisses, warum es so erfolgreich ist. Gut, wollen wir von den WTF-Dingern ein bisschen zu Chemieunterricht kommen, vielleicht, so im Input.

Elli:
Ja, und wir machen wieder eine kleine Reise in die Altmark, ihr Lieben. Es geht los.

Caspar:
Nach Sachsen-Anhalt.

Jingles:
Input.

Caspar:
Ja, im Input reden wir über ein Metall, deswegen Chemieunterricht. Genauer gesagt, wir reden über Lithium. Warum sprechen wir über Lithium und warum, Eli, hast du gerade auch schon die Altmark angesprochen, beziehungsweise Sachsen-Anhalt? Naja, unser ganz aktueller Aufhänger ist, dass das Unternehmen Neptune Energy, das ist ein privates Energieunternehmen, die haben ein, und man muss es tatsächlich so sagen, wir sind hier in diesem Podcast mit Superdativem immer ein bisschen vorsichtig. Im journalistischen Formaten versucht man das immer zu vermeiden, aber es ist doch ein riesiges Lithiumvorkommen, was dort entdeckt wurde. Gutachter sprechen von einer Ressource von 43 Millionen Tonnen Lithiumcarbonatequivalent. Vorsicht, das ist kein reines Lithium, da werden wir auch noch gleich drüber sprechen, aber trotzdem sind 43 Millionen Tonnen durchaus eine Ansage.

Elli:
Ja, oder um es mit den Worten von Neptune Energy zu sagen, Zitat, das ist eine der größten projektbezogenen Lithiumressourcen der Welt. Und Neptun Energy prüft jetzt die Möglichkeiten für Verfahren zur umweltschonenden Gewinnung von diesem gefundenen Rohstoff. Aber fragen wir uns natürlich, warum reden wir in dem Tech-Podcast über ein Metallvorkommen in Sachsen-Anhalt?

Stella:
Auch das haben wir übrigens Blick hinter die Kulissen vorab diskutiert.

Caspar:
Ja, da haben wir sehr viel drüber diskutiert. Wollen wir das Thema aufmachen und ist das sinnvoll? Ja, Elli, brauchen wir das Thema?

Elli:
Ja, definitiv. Und ich vermute mal, dass einige von euch das auch schon auf dem Schirm haben. Lithium ist zentral für Batterien, unter anderem in Elektrofahrzeugen und gilt als Schlüsselelement für die Energiewende. Deswegen haben wir uns gedacht, wir gucken mal drauf, was bedeutet das für die Energiewende in Deutschland, warum hat Lithium so eine Schlüsselrolle. Genau, ihr habt schon gehört, in der Altmark, da macht man jetzt erstmal noch Verfahren, die geprüft werden zur Umweltschonendengewinnung. Also da passiert jetzt erstmal gerade nur auf dem Papier passieren da Dinge, aber wir gucken mal drauf. Lithium. Was macht das mit der Wirtschaft?

Caspar:
Jetzt kommt der angedrohte Chemieunterricht. Wir müssen einmal ganz kurz nochmal die Schulbank drücken und über Lithium sprechen. Ich verspreche euch aber, keine Sorge, ihr müsst jetzt, ich hatte in Chemie immer eine vier oder fünf, glaube ich. Keine Sorge, wir machen das einigermaßen spannend und wir haben natürlich für euch auch einige Eckdaten dabei und wir erklären euch, warum das so wichtig ist. Fangen wir mal ganz vorne an. Nicht beim Urknall, aber im Periodensystem quasi. Lithium gehört zu der Gruppe der sogenannten Alkalimetalle. Und das ist das Spannende und mit einer der Gründe, warum Lithium auch so interessant ist für die Industrie. Es besitzt die geringste Dichte der festen Elemente. Also danach kommen dann zum Beispiel gasförmige Elemente. Und es ist das leichteste Metall überhaupt. Also im Vergleich zum Beispiel zu Eisen oder Gold oder ähnlichen Dingen ist Lithium halt deutlich leichter.

Caspar:
Es sieht auch aus wie ein Metall, wenn man es sich anguckt. Es glänzten die nicht metallisch, es ist aber sehr viel weicher. Blei kennt ihr ja auch, das ist auch ein relativ weiches Metall. Lithium ist nochmal weicher. Allerdings, und jetzt kommen wir zu den Eigenschaften, es wird relativ selten vorkommen, dass ihr reines Lithium überhaupt sehen könnt. Denn dieses Metall ist sehr empfindlich und im Alltag im Grunde so in reiner Form gar nicht vorhanden. Lithium oxidiert nämlich in feuchter Luft sehr schnell und läuft dann an. Das heißt, wenn ihr Lithium irgendwie in reiner Form seht, dann wird es zum Beispiel in Öl aufgehoben. Wenn ihr das mal im Chemieunterricht irgendwie gesehen haben solltet, dann habt ihr so ein Gläschen, da ist Öl drin und da schwimmt dann Lithium drin.

Caspar:
Das reagiert so schnell, dass wenn man reines Lithium mit der Haut berührt, die Feuchtigkeit der Haut ausreicht, um eine Reaktion auszulösen. Und das wiederum führt dann zu schweren Verätzungen und Verbrennungen. Also sollte euch mal jemand reines Lithium anbieten, bitte nicht in die Hand nehmen, denn Lithium ist hochreaktiv. Das heißt, wir haben jetzt schon gehört, es ist super leicht und es ist hochreaktiv. Und das sind auch die zwei Gründe, dass es so spannend macht.

Elli:
Ich fände es auch eine wilde Situation, wenn mir jemand anbietet, na, möchtest du mal das Lithium hier halten?

Caspar:
Wolle Lithium halten.

Elli:
Ja, also du hattest ja von einem Lithiumcarbonat-Äquivalent gesprochen. Und da dachte ich mir schon, was ist denn das für eine Zugebrecher-Formulierung? Warum Lithiumcarbonat-Äquivalent?

Stella:
Na ja, wie Caspar das gerade sehr gut beschrieben hat. Wie soll das denn bitte in Reinform in der Natur vorkommen? Also das würde ja wahrscheinlich die ganze Zeit explodieren. Also das würde nicht funktionieren. Was bedeutet das? Es ist halt dadurch, dass es irgendwie immer mit Sauerstoff, mit Stickstoff, mit Wasser reagiert, immer so gesehen gebunden. Man findet es zum Beispiel in Mineralien wie dem Spur-Dumen oder in Salzseen und als Spurelementen sogar in Mineralwasser. Aber keine Sorge, jetzt nicht, ihr könnt ganz entspannt euer Wasser trinken. Also das sind so geringe Mengen, da passiert jetzt nichts.

Caspar:
Homöopathische Mengen.

Stella:
Ja, also sehr gering. Und ansonsten gibt es drei geologische Typen von Lagerstätten, wo das Ganze dann eben vorkommen kann. Einer hatten wir ja quasi schon mit den Salzlaken. Das sind dann zum Beispiel Salzseen. Aber das Ganze gibt es auch quasi in fester, verpresster Form, nämlich in den Hartgestein-Lagerstätten und auch in vulkanischen Lagerstätten. Und ihr könnt euch vorstellen, das muss ja da irgendwie auch raus, damit man es nutzen kann. Da kommen wir aber gleich zu, weil erst mal gucken wir uns doch noch mal an, Wo kommt eigentlich Lithium so aktuell her?

Elli:
Bisher nicht aus der Altmark. Könnte nun aber passieren, man weiß es noch nicht. Aktuell ist Australien auf Platz 1 der Lithiumproduktion. Rund 48 Prozent der weltweiten Lithiumproduktionen passieren in Australien. Dann kommt Chile mit rund 24 Prozent. China bringt es auf etwa 18 Prozent. Und dann gibt es noch kleinere Produzenten wie Argentinien, Brasilien, Zimbabwe, Kanada und so weiter. Und tatsächlich, warum haben wir jetzt darüber gesprochen? Ja, ich habe vorher die E-Autos erwähnt. Ja, die sind auch wichtig. Aber wenn ihr uns gerade auf irgendeinem Gerät hört, dann ist sehr wahrscheinlich, dass da Lithium mit drin ist, weil dieses Gerät vermutlich einen Akku hat. Also außer ihr habt einen ganz wild betriebenen PC vor euch oder so. Ansonsten findet man Lithium noch in der Herstellung von Glas, von Keramik und auch tatsächlich zum Beispiel von Schmiermitteln. Entspannt, wusste ich auch nicht. Juti, aber vor allem eben Akkus, die mittlerweile, Überall und immer verbaut werden, gefühlt.

Caspar:
Dort wird Lithium verwendet und eben aufgrund seiner Eigenschaften, ich habe es ja gerade schon gesagt, besonders leicht, was für Akkus zum Beispiel in einem Smartphone eine sehr wichtige Eigenschaft ist und besonders reaktiv, was auch nicht verkehrt ist. Der entscheidende Punkt ist aber sein sogenanntes elektrochemisches Potenzial. Ganz kurz einmal, um euch abzuholen, Lithium-Atome geben sehr leicht Elektronen ab und in einer Batterie wandern ganz vereinfacht ausgedrückt Elektronen ja von der einen Seite zur anderen und mit Lithium funktioniert das besonders leicht. Das heißt, dadurch können Lithium-Ionen-Akkus oder Batterien besonders hohe Spannungen in der Energiedichte erzeugen. Sie können also besonders viel Energie speichern bei einer vergleichsweise geringen Größe und Gewicht, weil das Metall eben so leicht ist. Und deswegen sind das auch die Standard-Akkus, eben in Smartphones, in Laptops, in E-Autos oder auch in großer Form für Energiespeicher, die zum Beispiel erneuerbare Energien speichern. Es gibt auch Experimente, das mit anderen Stoffen zu tun. Es gibt zum Beispiel auch Natrium-Ionen-Akkus. Das Problem ist, Natrium wäre natürlich viel leichter herzustellen, ist viel leichter zu finden und auch abzubauen. Aber diese Akkus haben zum Beispiel im Vergleich zu einem Lithium-Akku nur 50 Prozent der Kapazität. Und gerade im Bereich E-Auto möchte man möglichst viel Kapazität mit möglichst wenig Gewicht haben. Deswegen führt da im Moment noch keinen Weg dran vorbei.

Elli:
Wenn man das so hört, dann könnte man ja jetzt sagen, Heureka, wir gehen noch mal aus dem Chemieunterricht zurück nach Sachsen-Anhalt und schauen auf die Entdeckung dort. Wir haben ja gerade schon darüber gesprochen, Australien, Chile, China, das sind so, Verzeihung, China. Da kommt die Bayerin wieder durch. Ich wollte gerade sagen, ich werde Kloppe kriegen dafür, dass ich China gesagt habe und Chemie im Zweifel. Naja, China und Chemie. Und Europa ist beim Thema Lithium bisher Großteils auf Importe angewiesen. Ja, ein eigenes großes inländisches Vorkommen könnte natürlich helfen, Abhängigkeiten zu reduzieren. Wir sprechen hier auch immer von europäischer, mir fällt das Wort gerade nicht ein.

Caspar:
Unabhängigkeit.

Elli:
Ja, und Abhängigkeit. Nee.

Stella:
Souveränität.

Elli:
Ja, wir sprechen hier ja immer von europäischer Souveränität. Deswegen Abhängigkeiten zu reduzieren und Versorgungssicherheit für Batteriezulieferer zu schaffen, könnte mit so 43 Millionen Tonnen ja ganz nett sein. Aber wir wären ja nicht hier, wenn es nicht ein Aber gäbe.

Stella:
Nicht nur eins.

Caspar:
Es gibt mehrere Abers. Wir fangen mal mit dem ersten an. Wir haben ja jetzt schon, du hast es auch schon ein bisschen angeteasert, Elli. In der Altmark sind wir jetzt quasi an dem Punkt, dass das Unternehmen im August erstmal eine Lithium-Extraktion aus dem tiefen Wasser vorgenommen hat. Das klingt jetzt auch wieder unglaublich hochtrabend. Die haben einfach sehr tief gebohrt, haben das Wasser hochgesaugt und haben das dann analysiert und festgestellt, da ist batteriefähiges Lithium. Das ist der erste Schritt, das hat man im August getan. Das ist jetzt auch die Nachricht. Der nächste Schritt ist, dass seit September ein weiterer Pilotversuch läuft, um technisch zu bewerten, ob man überhaupt an dieses Lithium rankommt. Und zwar auch umweltschonend. Es hilft jetzt nichts, in Europa einfach zu sagen, dann buddeln wir jetzt die Bärde auf, egal was da drunter ist, reißen ein riesiges Loch rein, spülen das Lithium da wieder raus, rauben den Abraum irgendwo hin, haben dann noch giftige Chemikalien irgendwo rumliegen und dann sind alle glücklich. Das funktioniert in Europa natürlich zum Glück und aus guten Gründen nicht. Also bisher hat man erst mal nur festgestellt, es ist da, man kommt da erst mal ran. Jetzt ist die Frage, wie kriegt man es im industriellen Stil auch wirklich da raus? Und das Aber ist, wir sind noch am frühen Pilotstadium an der Stelle.

Elli:
Wenn man das dann mal geschafft hätte, dann würde man eine Extraktionsanlage erproben als Vorstufe zu einer späteren kommerziellen Produktion. Wie gesagt, wir sind jetzt alles in ganz hypothetischen Welten. Ja, das kann Jahre dauern.

Stella:
Und dann kommen wir doch mal zum zweiten aber, denn das Ganze ich glaube, ihr könnt euch schon ein bisschen vorstellen, wie kompliziert es dann auch ist, dieses Lithium zu gewinnen und dazu kommt ja auch, das muss ja jemand hier machen und die Lohnkosten in Deutschland, die sind deutlich höher als zum Beispiel in China und auch die Umweltauflagen sind deutlich schärfer und klar, also ich persönlich finde, das sind beides gute und wichtige Dinge, aber im Vergleich zu China oder auch zu Chile sorgt das eben für höhere Rohstoffpreise im Vergleich. Das heißt, da muss man dann wieder schauen, wie wettbewerbsfähig ist denn überhaupt denn dieses Angebot hier aus Deutschland. Und nochmal zu diesem Aber, das finde ich an der Stelle wichtig, dieser Lithiumabbau, der kann für die Umwelt echt sehr, sehr schädlich sein. Also ihr müsst euch das so vorstellen, dass große Flächen gebraucht werden, um dieses Lithium überhaupt abzubauen, weil man ja, Caspar, du hast es gerade angesprochen, man muss es zum Beispiel rausschwemmen, du musst es dann aber auch mit Chemikalien rauslösen, das heißt, du verschmutzt vereinfacht gesagt Grundwasser, es kann in den Erdboden einsickern, kann aufs Gestein wirken. Und da eben große Umweltauswirkungen haben, die dann zum Beispiel auch die Bevölkerung vor Ort treffen können. Also zum Beispiel in Argentinien ist es so, dass durch den Abbau von Lithium wirklich die Lebensgrundlage von Ureinwohnern bedroht wird. Und das finde ich, müssen wir auch an der Stelle nochmal dazu sagen. Und das passt auch ganz gut zum Dritten aber, weil auch dieses Vorhaben in der Altmark, das stößt schon wiederholt auf Widerstand.

Elli:
Da leben ja auch Menschen und da wird es natürlich auch darum gehen, wird da überhaupt ein Abbau im Zweifel akzeptiert? Wie kann man die Menschen, die dort wohnen, beteiligen? All das sind so Dinge, bevor wir also Heurika schreien, sind das so Dinge, die in den nächsten Jahren noch geklärt werden müssen. Weil, honestly, wenn ich jetzt in der Altmark wohnen würde, ich weiß nicht, vielleicht hört uns jemand, der dort lebt. Ich würde auch erst mal sagen, tja, Moment mal, ich will jetzt aber hier nicht, dass mir der Keller weggebohrt wird.

Stella:
Ja, ob das so leicht passiert, das weiß ich jetzt nicht. Aber vielleicht ist gerade auch das Thema Umwelt da noch mal.

Elli:
Also, ja. Und wir sehen schon, das wird sich ziehen. Wir gucken jetzt mal noch auf die Seite. Es wird natürlich auch diverse TV-Diskussionen. Politische Diskussionen dazu geben und wir werfen schon mal einen kleinen Blick da drauf, was denn zum Beispiel PolitikerInnen sagen könnten, die sich ganz, ganz vehement für den Lithiumabbau einsetzen würden. Unter anderem das Totschlag-Argument, wir brauchen Lithium und zwar dringend.

Caspar:
Das ist auch der Grund, warum wir trotz der vielen Abers, die wir jetzt hier aufgezählt haben, am Ende ist eine gute Nachricht eventuell sein könnte, dass das in Sachsen-Anhalt gefunden wurde. Denn, wir haben es ja schon erzählt, aktuell produzieren Australien, Chile und China knapp 95 Prozent des weltweiten benötigten Lithiums. Das heißt, wir müssen alles davon importieren, 100 Prozent. Und das zweite große Problem, das wird bald nicht mehr ausreichen. Warum? Wir haben jetzt schon drüber gesprochen, Smartphones und so weiter und so fort. Das Problem ist, die sind gar nicht der große Treiber. Wenn es nur um Smartphones, Computer und Laptops gehen würde, dann würde es wahrscheinlich reichen, wenn wir die Lithiumproduktion für Jahr ein bisschen steigern. Das Problem ist, sehr viele Länder dieser Welt haben bereits beschlossen, dass der Umstieg der Verkehrswende durch die E-Mobilität passieren soll. Und gerade solche Elektroautos, die brauchen natürlich deutlich größere Akkus und da reden wir von deutlich mehr Lithium. Das heißt, in den kommenden Jahren wird der Bedarf an Lithium enorm steigen.

Elli:
Und da finde ich jetzt ganz spannend, wir gucken mal auf die Zahlen, wie sich die weltweite Förderung von Lithium so entwickelt hat in den letzten Jahren, Jahrzehnten. Caspar, du hast uns was Spannendes mitgebracht.

Caspar:
Ja, wir werden das wieder mal, ich wollte gerade sagen visualisieren, das ist ja keine Visualisierung. Wir machen die Statistik, die ich jetzt mitgebracht habe, machen wir mal wieder hörbar für euch. Ihr hört gleich verschiedene Töne und die Töne unterscheiden sich in der Höhe. Jeder Ton steht für ein Jahr. Wir fangen im Jahr 1995 an und wir wandern mit jedem Ton ein Jahr weiter in die Zukunft quasi. Und je tiefer der Töne ist, umso geringer ist die Fördermenge an Lithium. Umgekehrt, je höher der Ton ist, umso höher ist die Fördermenge in diesem Jahr gewesen. So, 1995 lag die Zahl der weltweiten Förderung von Lithium noch bei rund 9500 Tonnen. Bis 2015 steigt dieser Wert auch moderat an auf rund 30.000 Tonnen und seit 2015 findet ein rasantes Wachstum statt. Zunächst 2018 auf 95.000 Tonnen, bis 2024 auf fast 245.000 Tonnen. Also wir kommen von 9.500 und gehen hoch auf 245.000. Und die Prognosen sagen voraus, dass dieser Wert bis 2030 sich mindestens noch einmal verfünffacht, wenn nicht sogar versiebenfacht. Und der weltweite Bedarf an Lithium bis dahin so weit steigt.

Elli:
Und natürlich, wenn ein Rohstoff so elementar wichtig ist, global, dann ist das Ganze nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein geopolitischer Hebel. Wer ein Lithiumvorkommen kontrolliert, der kann auch Teile der Energiewende kontrollieren. Dabei geht es nicht nur um die Förderung. Und China kontrolliert zum Beispiel einen Großteil der Raffineriekapazitäten, auch wenn das meiste Lithium in Australien gefördert wird. Das ist so ein bisschen wie bei Öl. Förderung und Verarbeitung sind zwei ganz unterschiedliche Märkte. Also man könnte jetzt bei den Zahlen, die wir vorher zu den Prozenten genannt haben, gedacht haben, China hat diesmal die Nase nicht so weit vorne. Aber tatsächlich gibt es da auch eben verschiedene Märkte.

Caspar:
Ja, und auch diesen zweiten Markt muss Europa eben in den Blick nehmen. Es reicht nicht, wenn wir hier in der Altmarkt plötzlich anfangen, das Lithium aus der Erde zu buddeln. Wir müssen es auch schaffen, es aus dem Rohmaterial, zum Beispiel in dem Fall aus dem Gestein herauszukriegen und zum Beispiel aus Granitgestein, in Frankreich gibt es zum Beispiel Vorkommen, da liegt es im Granit, oder aus der Sohle herauszuspülen und dann das Lithium tatsächlich daraus zu gewinnen. Das müsste auch in Europa passieren. Es bringt ja nichts, wenn wir sagen, wir wollen unabhängig werden, dann buddeln wir es hier aus und schicken es trotzdem wieder nach China, um es dann wieder zurückzubekommen. Das wäre so ein bisschen kontraproduktiv.

Stella:
Aber was machen wir denn jetzt mit all den Informationen, die wir vorgetragen haben? Also ich würde insgesamt sagen, es gibt schon noch einige Fragezeichen rund um das ganze Thema, wie wir jetzt diesen Lithiumabbau einordnen. Also Caspar, du hast ja auch gesagt, es kann natürlich auch erstmal tendenziell eine gute Nachricht sein, zu sagen, okay, wir haben zumindest diese Ressource, wenn man das eben auch unter dem Thema Unabhängigkeit, europäische Souveränität betrachtet.

Caspar:
Ja, zumal es halt eben auch kein kleines Vorkommen ist und uns damit durchaus die Möglichkeit gibt, doch ein Stück weit Unabhängigkeit von anderen Märkten zu gewinnen und gerade mit Blick auf die aktuelle politische Weltlage ist das nicht verkehrt, auch wenn wir von 1, 2, 3, 4, 5 Jahren reden, bis es soweit ist.

Elli:
Jetzt geht es eben darum, einen umweltfreundlichen Abbau hinzubekommen und die Verarbeitung von so einem Lithium-Vorkommen auch in Europa zu ermöglichen. Und wenn das dann geschaffen wäre, diese Voraussetzungen, dann könnte man nicht nur in der Altmark Lithium abbauen, sondern zum Beispiel in Deutschland auch in der Oberrheinebene zwischen Baden-Würdeberg und Rheinland-Pfalz und auch in anderen Gebieten in Europa, unter anderem in Frankreich, Spanien oder auch in Finnland zum Beispiel. Aber wie gesagt, da müsste sich jetzt erstmal noch was tun bei der Möglichkeit, dieses Lithium zu erschließen.

Caspar:
Aber wenn das gelingt und wenn das passiert, wäre das zum ersten Mal seit Jahrzehnten, dass ein Europametall abgebaut wird. Wir haben damit eigentlich vor vielen Jahrzehnten schon aufgehört. Wir haben ja unser Bergbau oft an vielen Stellen stillgelegt. Oft sind das ja nur noch irgendwelche Besucherbergwerke oder Kulturgeschichten, Stichwort Urgebiet. Das wäre das erste Mal seit Jahrzehnten, dass da wirklich was passiert. Und wenn ihr jetzt das Thema Lithium in den Nachrichten hört, rund um zum Beispiel Sachsen-Anhalt oder wenn nochmal was Neues gefunden wird oder wenn es darum geht, dass sich das in Zukunft dann weiterentwickelt, dann wisst ihr jetzt tatsächlich, worum es da geht und warum das so wichtig ist.

Elli:
Ich habe vor allem auch ein Learning mitgenommen, was sich so eingebrannt hat in mein Gehirn. Wenn ich jetzt jemanden ganz stark für den Lithiumabbau werben, hören werde in den nächsten Jahren, werde ich auch immer daran denken, wenn mir jemand Lithium in die Hand geben würde, sollte ich es wohl nicht annehmen. Denn wir haben ja gelernt, das ist hochgradig, ätzend und verbrennend. Und das ist vielleicht auch noch ein Aspekt, den haben wir jetzt nicht mit reingenommen, weil wir viel eben auf den Umweltaspekt gelenkt haben und auf die Frage, wie kann man das nachhaltig abbauen. Natürlich ist auch der Faktor Mensch im Bergbau und im Lithiumabbau eine ganz, ganz wichtige Komponente, die man bedenken muss und wo man Wege finden muss, dass das möglichst glimpflich für alle Beteiligten ausgeht. Weil es hat ja schon Gründe, warum man den Bergbau bei uns unter anderem auch eingestellt hat.

Caspar:
Ja, wir haben für euch zum Abschluss vom Input noch eine Möglichkeit weiter in den Kaninchenbau einzusteigen. Wenn ihr sagt, Lithium, das hat mich jetzt so interessiert, da möchte ich mich weiter mit beschäftigen, dann können wir euch eine Arte-Doku ans Herz legen. Sie trägt den Titel Lithium aus Europa, Wunsch oder Wirklichkeit und ist unter anderem auch bei YouTube zu sehen. Wir verlinken sie euch in den Shownotes. Dort ist, ich glaube, fast eine Stunde wird über das Thema gesprochen, also deutlich ausführlicher, als wir hier Zeit haben. Und es wird zum Beispiel auch das Thema Umweltbelastung noch einmal genauer betrachtet. Also insofern schaut euch die Doku gerne an. Kleiner Hinweis, in der Doku ist von Sachsen-Anhalt noch gar nicht die Rede. Damals wusste, und ich glaube ich vier oder fünf Monate alt, zumindest als sie hochgeladen wurde, damals wusste man noch nichts davon, dass das da vorkommt. Aber es geht zum Beispiel um ein Vorhaben in Frankreich.

Elli:
Genau, also ihr könnt da quasi noch mal tiefer eintauchen. Und in unserer Good News, da geht es jetzt dann doch auch wieder um eine Sache, wo viel Lithium mit drin ist. Stimmt.

Jingles:
Gute Nachricht.

Elli:
Warum das Ganze was mit Lithium zu tun hat, dazu kommen wir gleich. Aber vorher mal eine Sache, die ihr da draußen so unterschiedlich ja auch alle sein mögt, gerade gemeinsam habt, ihr hört uns in diesem, eben diesem Moment. Und ums Hören geht es auch in der Good News. Es geht aber nicht um Menschen, die was hören, sondern um Autos. Und da sind wir jetzt wieder beim Stichwort Lithium, weil auch in Autos wird ja immer mehr moderne Technik verbaut. Ihr kennt das Spielchen, mittlerweile Auto ohne Software ist quasi auch nicht mehr vorhanden. Ja, und wir begeben uns auch gleich noch in den Bereich autonome Autos. Darüber haben wir hier ja auch schon häufiger gesprochen. Und meistens, wenn es um autonome Autos geht, dann geht es auch darum, was sehen die so? Was nehmen die wahr? Wie viele Kameras sind da? Wie viele Sensoren sind da, die alles rund um dieses Auto wahrnehmen? Es gibt aber auch WissenschaftlerInnen unter anderem am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie in Oldenburg, die an akustischen Sensoren für Autos forschen. Denn so ein autonomes Auto später soll ja auch mal was hören, zum Beispiel einen Krankenwagen, um dann eine Rettungsgasse bilden zu können.

Elli:
So, jetzt, wie gesagt, das Ganze ist nicht so neu, aber es gibt was Kleines Neues. In einem Bericht des Bayerischen Rundfunks von 2023 hat zum Beispiel Danilo Holossi vom Fraunhofer-Institut davon gesprochen, dass man dieses hörende Auto quasi 2025 die Technologie so weit haben will, dass sie dann für Fahrzeuge zur Verfügung stehen könnte. Da fragen wir uns, was haben wir für ein Jahr? 2025. Was ist jetzt?

Caspar:
Was ist hier Wesen?

Elli:
Was ist hier Wesen? Was ist hier worden? Tatsächlich haben die Forschenden aus Oldenburg auf der IA in München einen Prototypen präsentiert. Und tatsächlich auch spannend, in diesem Jahr gab es ausführliche Tests mit diesem Auto. Also, das Hearing Car, wie es genannt wird, ist unter anderem auf einer 1600 Kilometer langen Fahrt nach Schweden gedengelt. Schweden deswegen bei solchen autonomen Autos und Autos mit viel Sensorik versucht man immer zu testen in verschiedenen klimatischen Bedingungen und Wetterverhältnissen. Die müssen ja einerseits kälter aushalten, deswegen Schweden. Und dann war man auch noch in Portugal, da ist es heiß. Also diese Reisen hat das Hearing Car dieses Jahr schon zurückgelegt. Und könnte man sich jetzt natürlich fragen, gut, ja, autonomes Fahren, da ist es ja vielleicht sinnvoll, wenn das Auto hört, aber wenn ich da in meinem Auto sitze, dann brauche ich das doch alles nicht. Deswegen kommen hier mal ein paar Gründe, warum die Leute vom Fraunhofer-Institut trotzdem auch für nicht-autonome Autos an den Hearing-Sensoren forschen.

Stella:
Ich habe gerade so gedacht, naja, eigentlich ist es ja auch für nicht-autonome Fahrzeuge eine Unterstützung, wenn ich hinter dem Steuer sitze und das Auto quasi mithören kann, in solchen Notfällen, wenn Martinson zu hören ist. Also auch da, es ist ja eigentlich nicht nur dieser Case was für autonome Fahrzeuge, aber es könnte auch tatsächlich wirklich jetzt für nicht-autonome Fahrzeuge mit Menschen hinter dem Steuer sehr relevant sein. Das Thema Geräuscherkennung, denn zum Beispiel in so einem gut gedämmten Auto wäre es dann vielleicht während der Fahrt angenehm ruhig, aber man würde trotzdem bestimmte Geräusche aus der Außenwelt eben hören und vielleicht auch mit wichtigen Informationen, also beispielsweise spielende Kinder, Sirenen, Fahrradklingeln, sowas. Also, ich weiß nicht, könnt ihr euch das vorstellen?

Elli:
Ich stelle mir das so ein bisschen vor wie so, es gibt ja Kopfhörer, die verschiedene Arten von Noise-Canceling haben, wo dann zum Beispiel, wenn du Musik hörst und dich spricht eine Person an, das registriert der Kopfhörer und dann wird die Musik leiser gemacht und du kannst die Person gut hören. Und so ungefähr stelle ich mir das dann auch bei einem ähnlich ausgestatteten Auto vor, dass wenn bestimmte Geräusche in der Außenwelt passieren, die das Auto quasi systematisch erkennt, dass dann die Dämmung vielleicht irgendwie kurz weg ist oder dass sie übertragen werden ins Innere des Autos, während ich trotzdem den Rest der Fahrt nicht merke, dass ich mit 260 in die Autobahn fahre.

Stella:
Ich muss mir das gerade bei meinem Youngtimer feststellen, überlegen. Also ich habe nämlich gelernt, mein Auto ist ein Youngtimer. Ich habe nicht so einen Oldtimer wie Caspar, aber einen Youngtimer. Und ehrlich gesagt... Also ich kann mir nicht vorstellen, dass es dann wirklich so still ist, wie bei so einem Noise-Canceling-Kopfhörer. Caspar, ich weiß nicht.

Elli:
Wie es dir da geht. Ja, aber man muss ja nun auch sagen, dass in deinem Youngtimer so ein System vermutlich nicht verbaut werden wird.

Caspar:
Ja, ja.

Stella:
Meint ihr nicht, dass sich Horst da nachrüsten könnte?

Caspar:
Ja, du kannst vielleicht ein neues Radio mal einbauen. Nein, also tatsächlich, ich überlege gerade, aber tatsächlich ist es so, dass bei modernen Autos das ein Qualitätskriterium ist oder viele Fahrerinnen und Fahrer darauf achten, dass die während der Fahrt möglichst leise sind. Das sieht man auch, wenn man so Testberichte von so Autos irgendwie sich anguckt, dann wird die Dezibelzahl im Innenraum irgendwie gemessen und je höherpreisiger und luxuriöser so ein Auto ist, umso häufiger ist es so, dass die zum Beispiel flüsterleise sind und man von der Autobahn gar nichts mehr mitbekommt. Und ich kann mir schon vorstellen, also klar in meinem Auto, also ob ich es Fensterrunden habe oder nicht, ich höre alles gleich laut, das ist einfach, aber es ist auch fast 50 Jahre alt, aber in so einem ganz modernen Auto merkst du schon, dass du abgekapselt bist, du merkst, dass du die Geräusche viel weniger wahrnimmst und ich kann mir schon vorstellen, dass zum Beispiel, wir haben ja spielende Kinder erwähnt, Fahrradklingeln, also ein Fahrradklingel kann durchaus sein, dass du dir in einem modernen Auto gar nicht mehr hörst, egal ob du jetzt Musik anhast oder nicht. Und dann wäre es natürlich gar nicht verkehrt, wenn das Auto das erkennt und vielleicht auch mit den anderen Sensoren feststellt, oh, da ist auch gerade ein Fahrradfahrer, der vorbei möchte oder dem ich im Weg stehe oder so und das dann halt einfach durchspielt, das wäre ja nicht verkehrt.

Elli:
Tatsächlich wird am Fraunhofer-Institut, ich spreche jetzt nicht mehr den ganzen Namen aus, es tut mir leid, aber ihr könnt nach vorne spulen und den nochmal hören, in Oldenburg, in ein paar anderen Sachen geforscht, die auch mit dem Thema Akustik und Hören zu tun haben. Man sucht nämlich gerade auch nach Möglichkeiten oder arbeitet an Möglichkeiten, per Sprachbefehl mit dem Auto zu kommunizieren. Also du könntest dann theoretisch, wenn du Horst nachrüsten würdest, ich weiß nicht, ob das geht, könntest du Horst sagen, dass er seine Heckklappe zumachen soll, während du gemütlich vorne sitzt.

Caspar:
Wer hat früher Kit geguckt? Night Rider? Nein. Wir kommen da echt hin. Bald kann ich mein Auto über die Uhr rufen.

Stella:
Da muss ich bei Horst aber viel nachrüsten.

Caspar:
Ja, den musst du einfach komplett umbauen, fürchte ich.

Elli:
Ja, und tatsächlich gäbe es dann auch die Möglichkeit, dass Horst oder die Systeme von Horst deine Stimme analysieren und merken, ob du zum Beispiel gerade gestresst bist, wenn du ihm sagst, dass er seine Heckklappe schließen soll.

Caspar:
Das will ich nicht. Aber die nächste Funktion will ich haben. Die brauche ich fürs Auto, Elli. Was gibt noch eine Möglichkeit?

Elli:
Ja, die hätte ich auch schon ab und zu gebraucht. Kennt ihr das, wenn man im Auto sitzt und irgendwas klingt komisch und man fragt sich so, soll das so? Ist das die Fahrbahn? Ist es mein Auto? Qualmt es hier gleich?

Caspar:
Was riecht hier so komisch? Ja, genau.

Elli:
Da weiß man dann meistens schon.

Caspar:
Wir brauchen auch ein riechendes Auto. Das ist das Nächste, was ich dem Fraunhofer-Institut zurufe.

Elli:
Oh, okay. Also die Geräuschsensoren sollen auch erkennen, wenn was am Auto komisch klingt, weil da zum Beispiel ein Defekt ist. und dann soll es so ein bisschen rausfinden können, woran es liegen könnte. Also quasi sollen im System schon verankert sein, so klingt... Eine gebrochene Feder zum Beispiel. Hatte ich schon mal? Klingt scheiße.

Caspar:
Ja, okay.

Elli:
Aber ich bin damals eine Runde um den Block gefahren und habe versucht herauszufinden, was ist es? Sind es die Bremsbeläge, die schleifen? Ist es irgendwas anderes? Weil in meinem Kopf war gar nicht die Möglichkeit, dass da eine Feder bricht, weil ich mir dachte, um Gottes Willen, das habe ich nie daran gedacht. Als es dann anfing nach Gummi zu riechen, war ich mir ziemlich sicher, dass es kaputt ist.

Caspar:
Sehr guter Hinweis, ja. Keilriemen können auch unglaublich laut kreischen, Aber das weiß man dann relativ schnell, was es ist.

Elli:
Hui, ui, ui. Ach ja.

Stella:
Also falls ihr euch jetzt vielleicht auch, so wie ich gefragt habt, Moment mal, aber Sensoren, Autobahn, laute, quietschende Geräusche, die Autos machen können. Wie ist das? Können die diese Tonaufnahmen so richtig rein aufnehmen? Und ja, sie sollen wetterfest sein und so am Auto angebracht, dass sie zum Beispiel dann auch auf der Autobahn bei 160 und mehr verwertbare Tonaufnahmen liefern.

Elli:
Also wir werden wahrscheinlich noch ein paar Jahre warten dürfen, bis das alles so fertig ist und noch, noch, noch sehr viel mehr Jahre, bis das dann irgendwann nachrüstbar für Youngtimer oder auch in jeder kleinen Puppelkarre vorhanden ist. Natürlich solche Dinge werden zuerst vermutlich im Luxussegment auftauchen als Möglichkeiten bei sehr teuren Autos aber ich finde es eine spannende Sache und gerade diese Funktion mit A, ein autonom fahrendes Auto kann theoretisch dann auch Dinge hören finde ich sehr sehr wichtig Stichwort Rettungsgasse, Martinshorn und so weiter das schaffen manche Menschen nicht, und B ich würde mich auch freuen wenn irgendwann die Möglichkeit wäre, Soll das so klingen? Und das Auto sagt dann, äh, äh.

Caspar:
Fahr bitte ganz schnell rechts ran.

Stella:
Gerade auch in höherpreisigen Autos, in qualitativ hochwertigen Autos ist es ja mittlerweile auch so. Und ich glaube auch in vielen anderen Wagen mittlerweile, die eher günstiger sind, dass es so bestimmte Systeme gibt, die blinken. Anfängen das mal mit dem Reifendruck. Und da gibt es ja, wenn man jetzt nicht so wie Caspar und ich mit eher älteren Modellen unterwegs ist, durchaus schon. Also es gibt ja schon Hinweise, die nicht nur sich darauf beziehen, hier klingt was komisch, sondern hey, da könnte was kaputt sein, such mal die Werkstatt auf.

Elli:
Ja, ich muss sagen, die Sache mit der Feder ist auch bei einem, ich vermute es war ein Youngtimer, passiert.

Caspar:
Ja, und ich habe nicht mal eine Motorkontrollleichte, so alt ist mein Auto. Insofern muss man sich da noch keine Sorgen machen, weil es sowieso nichts angeht. Das ist auch ganz gut.

Elli:
Was ist eigentlich mit uns? Wir sind ein Tech-Podcast und fahren uralt Autos.

Caspar:
Das ist ein Ausgleich. Ich sage immer, es ist ein Ausgleich, weil ich wurde das auch öfter schon gefragt, digitale Welt und so und dann fährst du so eine Kiste. Ja, es ist ein Ausgleich, ein Hobby, um einfach mal kein Bildschirm zu haben.

Elli:
So bleibt mir am Ende dieser Folge nur noch eine Frage zu stellen. Die treibt mich jetzt schon seit dem Input um. Da haben wir kurz über Chemie und China und so weiter gesprochen und plötzlich fingen wir alle an, Chile zu sagen. Wer bitte sagt Chile? Ich dachte, macht das irgendjemand? Sagt man irgendwo in Deutschland Chile?

Caspar:
Chile? Du meinst Chile wäre es richtig. Ja, oder?

Elli:
Das hat mich verfolgt seit dem Moment, wo Caspar irgendwann mit China und Chile.

Caspar:
Ja, wahrscheinlich, weil ich China und Chile. Also falls euch das während des Inports sauer aufgestoßen ist, es tut uns leid. Wir geloben Besserung. Falls es nicht sauer aufgestoßen ist, könnt ihr uns sehr gerne bei Steady unterstützen. Falls es euch sauer aufgestoßen ist, könnt ihr uns trotzdem unterstützen. Vielleicht machen wir dann noch einen Sprachkurs mit dem Geld. Und nehmt vor allem an der Umfrage teil. Das freut uns natürlich auch sehr gerne. Beide Links findet ihr in den Shownotes.

Elli:
Und falls es euch nicht aufgefallen ist, könnt ihr auch nochmal zurückspulen. Hört einfach nochmal rein. Hört nochmal drüber. Vielleicht fällt es euch dann auf.

Caspar:
Ich sag dir, das kommt irgendwann in die Outtakes oder in die Best-of.

Stella:
Ja, eines Tages wollen wir die haben. Aber ich glaube, es ist der Zeitpunkt gekommen. Wir sind für diese Woche durch.

Caspar:
Ist es schon soweit.

Stella:
Ja, aber nächste Woche sind wir wieder am Start.

Caspar:
Ja, finde ich gut. Machen wir.

Elli:
Wunderbar, super. Da freuen wir uns. In diesem Sinne, macht es gut.

Stella:
Bis nächste Woche.

Caspar:
Tschüss.

Elli:
Tschüss.

Jingles:
Das war es schon wieder für diese Woche. Folgt oder abonniert uns gerne in eurer Podcast-App und lasst uns dort eine Bewertung da. Das hilft uns sehr. Bis zum nächsten Mal.